Küchenmagazin 2022

8 K Ü C H E N M A G A Z I N 2 0 2 2 / / N E W S & S E R V I C E Fotos: Philipp Rathmer, Adobe Stock / jchizhe, mizina, iStock / 4kodiak, ANCHASA MITCHELL, Drazen Zigic, Shutterstock / G-Stock Studio, PLAY STUDIO. Text: Anja Hanke EXOTIK VOR DER EIGENEN HAUSTÜR „Die Lockdowns haben eine neue Sehnsucht nach exotischen Genüssen geweckt“, ist sich Hanni Rützler sicher. Dabei stehen Flugmangos und viele andere Südfrüchte im klaren Widerspruch zum Wunsch, regional und klima- freundlich zu essen. Dieses vermeintliche Pa- radoxon versprechen die Local Exotics nun in Einklang zu bringen. Ingwer, Pak Choi und Okraschoten vom Bauern nebenan? Papaya, Sternfrucht oder Maracuja aus Franken? Dank innovativer Anbauversuche, Technologien wie Aquaponik und Indoor Farming in Tropenhäusern, die mit Regenwasser und der Abwärme von Glasfabriken betrieben werden, ist das nun (nahezu klimaneutral) möglich. Obst und Gemüse frisch vom Markt, ganz ohne Plastikverpackung. Der Einkauf in Unverpackt-Läden oder das Teilen von Lebensmitteln über Food-Sharing-Plattformen. All dies sind Möglichkeiten, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken und „Müll gar nicht erst entstehen zu lassen“, so Hanni Rützler in ihrem aktuellen Food Report für 2022. Und neben Zero Waste („null Abfall“) gewinnt auch das Cradle-to-CradlePrinzip („von der Wiege in die Wiege“) an Popularität. Hierbei werden im Sinne der Kreislaufwirtschaft Gebrauchsgüter so gestaltet, dass sie sinnvoll wiederverwertet werden können. Das Prinzip orientiert sich an der Natur, denn biologische Kreis- läufe lassen keinen Abfall zurück – für eine Welt ohne Müll. Zero Waste ETHISCH KORREKT Radikales Verzichtsregime auf dem Teller? Nicht für sie. Die Trendesser der Real Omnivores, der „echten“ Allesesser, sind offen für neue Geschmäcker und die große Auswahl neuer Lebens- mittel, die nicht zuletzt moderne Food-Technologien ermöglichen. Was ihnen dabei wichtig ist, sind vor allem der Genuss, die Umwelt, die Gesundheit und ein gutes Gewissen.

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